MONIKA ROSCHER

hintergründe

»dreisam« [2014]

9. Juni bis 20. August 2014
im Kleinen Michel, Hamburg

Eine Frau schiebt sich an der Wand entlang nach oben, streckt sich, verharrt, sinkt zu Boden.  „Dreisam“ bildet den Nachklang zu „Triduum“, den bewegten Installationen aus den drei Tagen vor Ostern im Kleinen Michel, inszeniert von der Choreographin Yasna Schindler.  Ein seltenes Experiment, in dem der Raum der Kirche auf besondere Weise angefasst werden durfte. Die Bilder der Ausstellung zeigen spontan entstandene Motive der Tänzerinnen und Tänzer: von einer Bank hinabhängend, das Gesicht an das kalte Holz schmiegend, umeinander greifend, für sich tanzend.

In Acryl und Graphit auf Leinwand greift die Künstlerin diese Berührungen mit dem Raum auf, versucht eine sinnliche Begegnung mit den Themen Fallen, Ruhen, Aufstehen und Innehalten. Auf den Leinwänden liegen Menschen am Boden, ziehen einander hoch, verharren in zärtlicher Nähe zueinander, stützen sich gegenseitig oder sind ganz für sich.  Verlassen, in der Abwesenheit der Anderen oder gerade im Beisein des Anderen besinnen sich die Figuren ganz auf sich selbst. Einsam, zweisam und dreisam.

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»ganz und Gänserich« [2011]

14. Oktober bis 23. Dezember 2011
in der PopUp Gallery Weidenstieg, Hamburg

Ein bestechend zartes Gesicht, die ganze Figur irgendwo zwischen Mann und Frau, ein Mann mit angedeutetem Rock, eine Detailaufnahme von weiblich und männlich im Großformat – Annäherungen an das Geschlechtliche des Menschen. Neben ein paar älteren Exemplaren zum Körperlichen zeigt diese Ausstellung erste Versuche zur Intersexualität des Menschen.

Die ungewöhnlichen Körperportraits sind Teil einer Sammelausstellung von freien Künstlerinnen und Designerinnen aus Hamburg.

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»ruhende Gewässer« [2008/09]

Juni 2008 bis Juni 2009
in der "kostBar", Marburg

Lange warte ich, hole mir ein Glas Regent, richte meine Leinwand aus, rede mit mir selbst bis mein Gegenüber weg ist, weg im Sinne von anwesend und doch nicht bei mir sein. Dann wähle ich eine Kreide, ein Stück Kohle aus und beginne, diesen abwesenden Menschen zu zeichnen.

»ruhende Gewässer« bildet den Versuch, Menschen in ihrem Für-sich-Sein auf das Papier zu bringen. In einem Augenblick der Ruhe zeigt sich ihre spezifische Dynamik plötzlich ganz klar.

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»stubenFliegen« [2007/08]

Juni 2007 bis Juni 2008
in der "kostBar", Marburg

An einem eisigen Tag im Winter treffen sich fünf Tänzerinnen und Tänzer in einem alten leerstehenden Gehöft in Moischt, einen kleinen Dorf in der Nähe von Marburg. In der Küche steht noch der alte Brennofen, vor den Sprossenfenstern hängen gehäkelte Gardinen und Balken knarren wunderbar auf, als wir den kleinen kalten Raum beschreiten. Auf dem Ofen, einem Holzstuhl und den Fensterbänken tanzend fangen wir uns gegenseitig in Photographie ein.

Schlicht die Aufnahmen auf die Leinwand gebügelt, eingebunden in Eindrücke aus den Improvisationen - eine Mischtechnik aus Photodruck, Acryl und Pastellkreide entsteht.

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»körperSpuren« [2006/07]

Juni 2006 bis Juni 2007
in der "kostBar", Marburg

Der Vorgang ist dabei stets der gleiche. Du wirst aufgefordert, auf eine Region deines Körpers zu deuten, zu der du eine besondere Beziehung hast. Ob du ahnst, weshalb du dorthin zeigst, ist hier kaum von Bedeutung. Denn du offenbarst diese kleine Kostbarkeit von dir und es wird Format und Farbe gewählt – zuerst Acryl für das Unsichtbare und dann Pastellkreide für das Sichtbare. Und manchmal wird es zu einem. Dann findest du einen Akzent von dir darin wieder.

Eine Achselhöhle, einen Hals, einen Bauchnabel, Rücken, zarte Detailaufnahmen von Körpern.

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